Ausstellung 100 Jahre Frauenwahlrecht „Frauen im Aufbruch – Politische Plakate“
Eröffnung am Montag, dem 5. November 2018, 16 Uhr, Rathaus Chemnitz, Ausstellungsraum im Erdgeschoss
Am Montag, dem 5. November, 16 Uhr laden das Netzwerk der Chemnitzer Fraueninitiativen und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz, Pia Hamann, alle Interessierten zur Ausstellungseröffnung „Frauen im Aufbruch“ in das Rathaus Chemnitz ein. Die Plakatausstellung, konzipiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung, ist bis zum 30. November während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Sie zeigt eindrucksvoll die Forderungen um die politische Beteiligung der Frauen in den drei wichtigsten gesellschaftlichen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts: 1918/19, 1945/49 und 1989/90. Nach der Begrüßung von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sowie einem Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung wird es eine Performance der Fraueninitiativen zu den ersten weiblichen Abgeordneten in der Chemnitzer Stadtpolitik geben.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich dazu eingeladen.
Am 12. November 1918 wurde den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist: Das aktive und passive Wahlrecht. „Meine Herren und Damen! Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als freie und gleiche im Parlament zum Volke sprechen kann ...“ Mit diesen Worten eröffnete am 19. Februar 1919 Marie Juchaz, die spätere Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, als erste Frau ihre Rede in der Weimarer Nationalversammlung. Der Weg dorthin war lang. Das Frauenstimmrecht wurde von Akteurinnen verschiedener Flügel der Frauenbewegung seit Mitte des 19. Jahrhunderts erstritten und erkämpft.
Mit Clara Zetkin, Luise Otto Peters und Hedwig Dohm seien nur drei der Vorreiterinnen genannt, die ab den 1890er-Jahren begannen, organisiert für das Frauenwahlrecht zu kämpfen. Das war nicht einfach, denn in einigen Ländern des Kaiserreichs waren Vereinsgesetze in Kraft, die Frauen ausdrücklich untersagten, sich politisch zu betätigen. Diese Einschränkungen wurden 1908 aufgehoben.
Am 19. Januar 1919 fand die Wahl zur Deutschen Nationalversammlung statt; sie war die erste reichsweite Wahl nach dem Verhältniswahlrecht und die erste, in der Frauen das aktive und passive Wahlrecht hatten. In die verfassungsgebende Nationalversammlung wurden erstmals 37 Frauen aus 5 Parteien gewählt.
Die ersten Frauen im Chemnitzer Stadtparlament, das sich am 12. Januar 1919 konstituierte, waren:
- Ernestine Pfütze, Hausfrau, für die Sozialdemokraten (SPD)
- Helene Wagner, Näherin, für die Sozialdemokraten (SPD)
- Elise Bräuer, Oberlehrerin, für die Deutsche Nationale Volkspartei (DNVP)
- Amalie Schlosser, Pastorenehefrau, für die Deutsche Demokratische Partei, (DDP)
Weitere Informationen:
Pia Hamann, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Chemnitz
Tel. 0371 488 1380pia.hamann@stadt-chemnitz.de
http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/demokratie/download-ausstellung-frauen-im-aufbruch/