„Denk-mal!“-Platte für Carl Hahn sen. wird entfernt
Im Ergebnis einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung wird die durch den Rotary Club Chemnitz im September verlegte sogenannte „Denk-mal!“-Platte für Carl Hahn sen. wieder entfernt. Die bei der Veranstaltung durch Historiker der TU Chemnitz sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena vorgebrachten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Carl Hahn sen. war als Vorstand der Auto Union AG verstrickt mit der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft und mitverantwortlich für den Einsatz tausender Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in den Werken des Unternehmens. Er steht damit auch symbolisch für das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und kann nicht in einer Reihe mit anderen ‚Großen Chemnitzern‘ stehen. Dabei bleiben seine Verdienste um die sächsische Auto-Industrie und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen unbestritten. Ich hoffe sehr, dass der Rotary Club Chemnitz nach der eindeutigen wissenschaftlichen Bewertung zur gleichen Einschätzung kommt.“
In Zukunft schlägt die Stadt bei neuen Anträgen zur Verlegung einer „Denk-mal!“-Platte durch den Rotary Club Chemnitz ein neues Verfahren vor. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Zukünftig werden wir für den Kulturausschuss eine öffentliche Vorlage zur zu ehrenden Person erarbeiten, die eine Empfehlung beinhaltet. So können wir bereits im Vorfeld eine öffentliche Debatte ermöglichen. Wir hatten uns im Vorfeld der Ehrung Carl Hahn sen. nicht ausreichend mit seiner Biografie befasst, als wir das Projekt der Rotarier befürwortet haben.“
Die „Denk-mal!“-Platte für Carl Hahn sen. wird in den nächsten Wochen entfernt werden. Dies ist witterungsabhängig, sodass ein genauer Termin nicht genannt werden kann.
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Stadt Chemnitz