Luchsweibchen Leonie nun im Wildgatter zu Hause
Heute traf der Neuzugang im Wildgatter Chemnitz ein. Die Anreise aus dem Nationalpark Bayrischer Wald verlief problemlos. Das Luchsweibchen Leonie ist sehr aufgeweckt und neugierig und hat ihr gesamtes Gehege sofort erkundet.
Das Weibchen aus einem Wurf von 2015 wird vorerst mindestens sechs Wochen im Quarantänegehege gehalten. Diese Zeit benötigen die Tiere (Kater und Kätzin), um sich kennenzulernen. Sie haben Sichtkontakt und gewöhnen sich so nach und nach aneinander. Außerdem kann das Tier im überschaubaren Einzelgehege gesundheitlich überwacht werden. Die Futteraufnahme kann ebenfalls besser kontrolliert werden.
„Die Kätzin wurde auf unseren Wunsch bereits beim Verladen unter Narkose geimpft und entwurmt. Außerdem haben wir eine Blutprobe angefordert, damit wir als wissenschaftliche Einrichtung neue Werte für unsere Blutdatenbank für Zootiere haben“, so Dr. Peggy Riedel, Tierärztin und Kuratorin Tierpark Chemnitz.
Der seit 2007 im Wildgatter lebende Luchskater Simon ist 13 Jahre alt. Mit seiner bisherigen Partnerin, die im August 2016 im Alter von 16 Jahren verstorben war, gab es fast jährlich Nachwuchs, der jeweils in andere Zoos vermittelt wurde. Auch mit der neuen Kätzin soll es zukünftig Nachwuchs geben. Dieser wird dann ebenfalls über einen Zuchtbuchführer gezielt an andere Einrichtungen vermittelt.
Dr. Peggy Riedel: „Bis Leonie Nachwuchs erwartet, kann es aber noch bis nächstes Jahr dauern, da Luchsweibchen erst mit 21 Monaten geschlechtsreif werden.“
Weltweit gibt es vier Luchsarten. Im Wildgatter Oberrabenstein wird der Karpatenluchs – eine von elf Unterarten des Eurasischen Luchses – gehalten. Vor etwa 100 Jahren war er durch Jagen fast vollständig ausgerottet. Heute gibt es dank diverser Auswilderungsprojekte auch in Deutschland wieder kleine Luchsbestände.
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Stadt Chemnitz