09.11.2012
Pressemitteilung 684

Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht: Der Wunsch nach einem Leben in Frieden


Oberbürgermeisterin dankt für Engagement gegen Gewalt und Terror – Kranzniederlegung an der Stele am Stephanplatz in Chemnitz

Dass Toleranz, Freiheit und Demokratie kostbare Werte sind, daran erinnerten heute die Teilnehmer bei der Kranzniederlegung in Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vor 74 Jahren. Hundert Bürgerinnen und Bürger kamen dazu an der Stele am Stephanplatz zusammen und legten Blumen nieder. Der Chor der jüdischen Gemeinde sang.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig in ihrer Rede: „Hier an der Stele, wo die Synagoge stand, denken wir an die jüdischen Opfer der Nazibarbarei, die Chemnitzer waren. Es sind rund 4000 Einzelschicksale: Alle sind berührend, unfassbar. Und die Geschichte der Chemnitzer Juden soll nicht vergessen sein. Wenigstens das können wir für sie tun.“ Das Stadtoberhaupt dankte dem Chemnitzer Netzwerk demokratischer Kräfte und allen beteiligten Bürgerinnen und Bürgern, dass sie die Geschichte wach halten und sich für eine offene und tolerante Zivilgesellschaft stark machen. Es sei wichtig an die vielen Menschen zu erinnern, die wegen ihres jüdischen Glaubens, ihrer politischen Überzeugung oder einer Behinderungen unter der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten gelitten haben. Juden wurden verfolgt, ausgegrenzt, gedemütigt und ermordet. In der Pogromnacht vom 9. November 1938 wurden Synagogen in Brand gesetzt. Millionen Menschen kamen in Konzentrationslagern ums Leben. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft missachtete Menschenrechte und die Würde des Menschen. „Demokratie, Freiheit, Menschenwürde und das Recht auf die Sicherheit des eigenen Lebens sind ein unverzichtbares Gut für ein Leben in Frieden. Diese Grundrechte gilt es, täglich mit Leben zu erfüllen, sie täglich zu stärken. Nur eine starke, stabile aber auch wehrhafte Demokratie kann uns diese Werte sichern“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig.

Dr. Ruth Röcher, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, sprach ebenfalls ein Wort des Gedenkens. Zum Abschluss stimmte Kantor Alexander Saharenko das Lied „El male rachamim“ und das traditionelle Kaddisch, das Totengebet, an.

An das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus erinnern auch die Stolpersteine. Seit 2007 werden die 10 x 10 cm großen Pflastersteine mit Namen und Lebensdaten der Opfer in Chemnitz verlegt. Bereits 64 Stolpersteine erinnern in der Stadt an das Schicksal deren, die einst hier ihren Wohnsitz hatten.

Am Stephanplatz, dem traditionellen Ort der alljährlichen Gedenkveranstaltung der Stadt Chemnitz gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, stand bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht 1938 die berühmte Chemnitzer Synagoge. Das neue Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde Chemnitz wurde am 24. Mai 2002 auf dem Kapellenberg an der Stollberger Straße 28 eingeweiht. Der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, die 2010 mit Festtagen ihr 125-jähriges Jubiläum feiern konnte, gehören heute wieder über 650 Mitglieder an.

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Pressestelle
Stadt Chemnitz

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