18.09.2012
Pressemitteilung 550

Internationaler Stefan-Heym-Preis 2013 geht an Christoph Hein


Christoph Hein

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz geht im Jahr 2013 an Christoph Hein. Das gab Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig heute im Namen des Kuratoriums bekannt. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis wird am 10. April 2013, dem 100. Geburtstag Stefan Heyms, vergeben. Bisherige Preisträger sind Amos Oz (2008) und Bora Cosic (2011).

 „Christoph Hein ist ein Autor von herausragendem Rang“, erklärte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Sein literarisches Werk ist geprägt von kluger Beobachtung und gesellschaftlichem Engagement. Er verbindet den Alltag seiner Figuren mit der Weltgeschichte, mit den großen Fragen, und er tut dies in einer wunderbaren, präzisen und gleichzeitig oft poetischen Sprache. Christoph Hein war niemals bequem, sondern ein im besten Sinne kritischer Geist. Das macht ihn zu einem Preisträger, der gerade zum 100. Geburtstag Stefan Heyms die Werte des Preises in besonderer Weise verkörpert.“
 
Zum Preisträger
 
Christoph Hein, geboren am 8. April 1944, zählt zu den profiliertesten Autoren der Gegenwart. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Essays, Erzählungen, Theaterstücke, Lyrik und Kinderbücher. International bekannt wurde er 1982 durch die Novelle „Der fremde Freund“ (1983 in der Bundesrepublik unter dem Titel „Drachenblut“ erschienen). Zu seinen berühmtesten Romanen gehören „Der Tangospieler“ (1988) oder „Willenbrock“ (2000), der von Andreas Dresen verfilmt wurde. Sein jüngstes Werk ist „Weiskerns Nachlass“ (2011). 1998 wurde Christoph Hein zum ersten Präsidenten des wiedervereinigten P.E.N.-Zentrums gewählt. Außerdem fungierte er bis 2006 als Mitherausgeber des „Freitag“.
 
Geboren wurde Christoph Hein im schlesischen Heizendorf, aufgewachsen ist er in Bad Düben. 1960 siedelte er, um als Pfarrerssohn Abitur machen zu können, nach West-Berlin über. Vor seinem Studium der Logik und Philosophie in Leipzig und Berlin (1967 bis 1970) verdiente Hein seinen Lebensunterhalt als Montagearbeiter, Buchhändler und Regieassistent bei Benno Besson am Deutschen Theater und der Volksbühne. Nach dem Studium kehrte er als Dramaturg an die Volksbühne zurück, wo er ab 1973 neben Heiner Müller als Hausregisseur engagiert war. Seit 1979 ist Christoph Hein freischaffender Schriftsteller. Auch als Mitglied des P.E.N.-Zentrums der DDR mischte er sich kritisch in Debatten ein, protestierte beispielsweise auf dem X. Schriftstellerkongress 1987 gegen die Zensur oder zwei Jahre später gegen die Verhaftung Václav Havels. Am 4. November 1989 zählte Christoph Hein zu den Rednern der Demonstration der Kulturschaffenden auf dem Berliner Alexanderplatz.
 
Christoph Hein ist vielfach preisgekrönt, zuletzt mit dem Uwe-Johnson-Preis (2012), dem Eichendorff-Literaturpreis (2010) oder dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2008). Außerdem ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes (1994).
 
Internationaler Stefan-Heym-Preis
 
Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wird im Gedenken an den Sohn und Ehrenbürger der Stadt zeitkritischen und couragierten Persönlichkeiten zuerkannt, die wie Stefan Heym als Schriftsteller oder Publizisten herausragende und nachhaltig wirkende Leistungen erbracht haben. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre verliehen. Aus Anlass des 100. Geburtstags Stefan Heyms im Jahr 2013 wird vom üblichen Rhythmus abgewichen. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein Kuratorium, dessen Schirmherrin Inge Heym ist. Zu den Mitgliedern zählen neben der Oberbürgermeisterin und dem Kulturbürgermeister der Präsident des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Präsident des Goethe-Instituts, der Leiter des Bertelsmann-Verlags, der Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte sowie zwei Mitglieder des Kulturausschusses des Stadtrates.
 
Internationale Stefan-Heym-Konferenz
 
Die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft bietet gemeinsam mit der Stadt Chemnitz rund um die Preisverleihung im April 2013 ein Rahmenprogramm, das Leben und Werk Stefan Heyms einem breiten Publikum zugänglich machen soll. Zu diesem Programm gehört außerdem die von der Gesellschaft gemeinsam mit der Technischen Universität veranstaltete zweite Internationale Stefan-Heym-Konferenz. Sie findet am 11. und 12. April unter dem Motto „Der Jahrhundertzeuge – Geschichtsschreibung und Geschichtsentwürfe“ in Chemnitz statt.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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